Und auch hier zeigt sich der Größenwahn der Merkel-Regierung: Das Kanzleramt soll größer als der Élysée-Palast oder das Weiße Haus werden. Der Steuerzahler hat die mittlerweile komplett aus dem Ruder gelaufenen Kosten zu tragen.
Größer, bunter, grüner und diverser. So lautet das Motto der Merkel´schen Regierung nicht nur bei der Weltklimarettung, dem „Woke-werden“ oder der Aufnahme der halben afrikanischen und muslimischen Welt. Auch in puncto Kanzleramterweiterung – trotz aktueller Wirtschaftskrise oder Höchstverschuldung im Bundeshaushalt – schöpft Merkel aus dem Vollen: Auf Anfrage der Grünen muss ihre Regierung einräumen, dass die Kosten für die Erweiterung ihrer Machtzentrale, dem Kanzleramt, komplett aus dem Ruder laufen.
Nur das Beste vom Besten – der Steuerzahler begleicht die Rechung
Demnach werden nun Baukosten von mindestens 485 Millionen Euro eingeplant, 39 Millionen Euro mehr als zuvor. Wenn das neue Gebäude 2028 wie geplant bezogen wird, soll sich die Nutzfläche des Regierungssitzes in etwa verdoppeln und über neun Wintergärten, die sich über fünf Etagen erstrecken, verfügen. Hinzu kommt zur bereits bestehenden Kanzlerwohnung mit 250 Quadratmeter ein weiterer Wohntrakt. Der neue Kindergarten mit 15 Plätzen verschlingt mit 2,8 Millionen Euro dreimal so viel wie normale Einrichtungen. Richtig teuer wird zudem der ein zusätzlicher Tunnel zur unterirdischen Erschließung der Anlage.
Als Grund für den Erweiterungsbau nennt Merkel den aktuellen Platzmangel, schließlich sei die Anzahl der Beschäftigten im Kanzleramt deutlich gestiegen – von 410 auf 750.
Ungewiss also, ob es bei den 485 Millionen Euro bleiben wird, da sich diese Zahl noch auf den Preisstand von Anfang 2019 bezieht. Mögliche Mehrkosten durch Preissteigerungen von 115 Millionen Euro sind bereits in der Planung berücksichtigt, was letztlich auf Kosten von 600 Millionen Euro hinauslaufen könnte.
Bund der Steuerzahler und Bundesrechnungshof fordern Abstriche am Wahnsinnsprojekt Merkels
Der Anstieg der Baukosten von 485 auf über 600 Millionen Euro sei nicht vermittelbar, so Reiner Holznagel, Präsident des Bund der Steuerzahler (BdSt) gegenüber der „Augsburger Allgemeinen“. „Das halte ich für ein falsches Signal – vor allem in der Corona-Krise mit ihren Rekordschulden der öffentlichen Haushalte und mit Blick auf viele Bürger, die Angst um ihren Arbeitsplatz haben“. Offenbar gehe es nicht darum, einen funktionalen Zweckbau zu errichten, so die Kritik weiter. „Weniger als 20 Jahre nach Eröffnung des Bundeskanzleramts in Berlin wird schon ein üppiger Erweiterungsbau geplant.“ Zuvor schon hatte der Bundesrechnungshof die Pläne für einen Erweiterungsbau am Bundeskanzleramt in einem Bericht an den Haushaltsausschuss des Bundestags insgesamt deutlich kritisiert und Abstriche angemahnt.
Die Dimensionen machen Merkels Größenwahn mehr als deutlich: Schon heute gilt das Bundeskanzleramt mit seinen rund 25.000 Quadratmetern Nutzfläche als größte Regierungszentrale der westlichen Welt. Es ist rund achtmal so groß wie das Weiße Haus in Washington, zehnmal so groß wie Downing Street Nummer 10 in London und dreimal so groß wie der Pariser Élysée-Palast. (SB)