Ich hatte letzte Nacht einen gar schrecklichen Albtraum. In diesem bin ich morgens noch etwas schwach auf der Brust aus der Tür rausgetorkelt, weil ich leider zur Arbeit musste, aber nicht weit gekommen.
Vor mir nämlich spielten sich apokalyptische Szenen ab. Überall an den Straßenrändern türmten sich halb verweste Leichen, einige stanken nach Angst und Panik. Autos, die zusammengekracht waren, standen in sich verkeilt und verlassen, auf den Kreuzungen. In der Ferne wimmerte kläglich Sirenengeheul und das Rattern der Rotorenblätter auf und absteigender Hubschrauber, die sich durch die Morgenhimmel verdeckenden Rauchwolken kämpften, spalteten meine Hörmuscheln.
In dem Traum kehrte ich ins Haus zurück und schaltete das Radio an. Als Ungeimpfter hatte ich den Piratensender „Pieks“ eingestellt und ein hörbar entsetzter Nachrichtensprecher stotterte sich durch die neuesten Katastrophenmeldungen.
In der Nacht waren sämtliche Bürger, die sich bis zum Frühsommer und dann Wochen später noch einmal und dann im Herbst vorsichtshalber ein drittes Mal gegen Corona geimpft hatten, tot umgekippt. Einfach so und dort, wo sie sich gerade befunden hatten.
Die Mainstream-Medien, so der freie Sender, haben versucht, das bis zuletzt zu vertuschen, von irgendeinem neuen Virus gefaselt, der nun, durch schmutzige Katzenklos übertragen, die Menschheit dahinraffen würde. Das Gesundheitssystem war binnen Stunden zusammengebrochen, weil natürlich die impfpriorisierten Ärzte, das Kranken- und Pflegpersonal als erste dieser unheimlichen Seuche zum Opfer gefallen waren. Warenketten waren gesprengt, weil auch den Lieferdiensten die ohnehin knappe Luft sofort weggeblieben war. Es gab nichts mehr zu essen und zu trinken.
Angeblich waren fast sämtliche Politiker mit Bundeswehrflugzeugen ins Ausland geflohen, weil im Zuge dieses Dramas herausgekommen war, dass sie sich eben doch nicht hatten impfen lassen, alles eine billige Polit-Show gewesen war, um die Bürger anzufixen und die Flüchtlinge nun berechtigte Angst hatten, gelyncht zu werden.
Die Spätfolgen dieser weltumfassenden Impfkampagne waren nun also doch mehr als offensichtlich, lagen sozusagen für alle sichtbar auf den Straßen und faulten vor sich hin. Und die Impfskeptiker und Gegner, die von der gierigen Impf-Lobby als Verschwörungstheoretiker beschimpft worden waren, hatten Recht behalten.
Und ergriffen nun, gesund und putzmunter, die Gelegenheit und stürmten zu den Anhöhen der Macht.
Ein Notfall-Regime wurde errichtet, einer der bekanntesten Querdenker zum Kanzler gekürt, die geimpften Leichen aus den Städten gekarrt und irgendwo in der Pampa verbrannt.
Ich konnte also wieder, wenn der Leichengeruch verweht war, nach draußen, ohne Maske frische Luft einatmen und die neu gewonnene Freiheit unter Gleichgesinnten genießen.
Dann bin ich aufgewacht, schweißgebadet und das lag nicht nur an dem Kondom, in das ich mich aus Angst vor meinem nächtlichen, bereits geimpften Besuch, vorsichtshalber verkrochen hatte.
Auf jeden Fall war ich froh, diesem Albtraum und dem Albtraum neben mir im Bett entrinnen zu können und eierte nach draußen – und der Albtraum begann aufs Neue, nur dass in diesem Fall, also in der Realität, die Geimpften an der Macht waren.