Seit Wochen demonstrieren im sächsischen Zwönitz Coronamaßnahmengegner mit Billigung des Zwönitzer Bürgermeister Wolfgang Triebert (CDU). Die massive Polizeigewalt gegen die Demonstranten wurde von dem CDU-Mann ebenfalls harsch kritisiert. Nach einem Besuch von Ministerpräsident Kretschmer (CDU) ist nun alles anders, Triebert hetzt massiv gegen die Demonstranten und veröffentlichte von Montagsspaziergängern eine Art „Steckbrief“ auf Facebook. Am Montag eskalierte in Zwölnitz die Polizeigewalt.
Im sächsischen, 12 000 Einwohner zählenden Zwönitz demonstrieren seit Wochen Hunderte – mehrheitlich montags und friedlich in Form von Spaziergängen oder Versammlungen gegen die Corona-Maßnahmen.
Vor zwei Wochen kam es bei einer Demo dann zu massiven Maßnahmen von Seiten der Polizei, angeblich als Reaktion auf eine unangemeldete, über 200 Personen zählende Versammlung, die unterbunden werden sollte. Wie Mainstreammedien wie t-online berichteten, hätte die Polizei erfolglos versucht, die Menschen auf die Corona-Schutzmaßnahmen hinzuweisen und die Kundgebung auf 200 Personen zu begrenzen. Dann sei es zu „Angriffen auf die Polizei“ gekommen. Die Polizei kesselte daraufhin mehr als 170 Personen ein.
Der Zwölnitzer Gemeinderat, darunter auch Bürgermeister Wolfgang Triebert (CDU) kritisierte die Polizeieinsätze massiv und sprachen bei einer Sondersitzung bezüglich der Einsätze der Beamten von „Einkesseln friedlicher Bürger“ und forderte „Korrekturen der aktuellen Corona-Politik“.
https://www.facebook.com/zwoenitz/photos/a.703837589639234/4073260549363571/?type=3
Triebert veröffentlicht „Steckbriefe“ von Montagsspaziergängern
Nach der angeblichen „Eskalation“ besuchte Sachsen Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) höchstpersönlich Zwölnitz und traf sich mit seinem Parteikollegen Wolfgang Triebert. Seither scheint Triebert wie ausgewechselt und wandte sich gegen die Spaziergänger. Und nicht nur das: Auf dem Facebook-Auftritt von Zwönitz veröffentlichte Triebert – mit dem Vermerk „Zwönitz hat eingeschränkt, wer diesen Beitrag kommentieren kann“ – am Samstag eine Art Steckbrief der zwei Initiatoren und warnt vor ihnen.
Am Montag erlebte Zwönitz nun eine neue Gewaltwelle, die Polizei ging mit massiver Gewalt gegen die Demonstranten vor. Wie Zeugen berichten, gab es Verletzte, Bürger wurden bei Festnahmen in den laufenden Verkehr getrieben, eine Frau, die über eine Hecke klettern wollte, am Fuß so festgehalten, dass sie stürzte und sich verletzte, auch vor Pfefferspray gegen Rentner schreckte die Polizei nicht zurück.
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„Es grenzt an Wahnsinn, dass 3-400 friedliche Spaziergänger von einem Bürgermeister zum Feind erklärt und Gewalt ausgesetzt werden. Es kann nur zwei Reaktionen geben: Den Widerstand weiter zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass Bürgermeister Triebert bald ersetzt wird. Die nächste Bürgermeisterwahl steht 2022 an – der Protest könnte aber dafür sorgen, dass er schon früher gehen muss!“, so eine Stellungnahme. Zudem sei es interessant, was Bürgermeister Triebert zu den neuesten Gewaltexzessen zu sagen habe. Bürger sollten direkt bei Triebert in der Verwaltung der Gemeinde nachfragen, ob er sich „als Mitverantwortlichen der neuen Gewalt sieht. Ob er die Diffamierung hunderter Bürger als „Rechtsextremisten“ zurücknimmt. Und ob er gedenkt, wieder für seine Bürger einzutreten oder nur noch ein Schoßhündchen von Ministerpräsident Kretschmer ist…“. Auf Antwort wird gewartet. (SB)