An der Zuwanderungsfront im Mittelmehr geht die illegale Migration ungebrochen weiter. Dabei brechen in der wärmeren Jahreszeit jetzt offenbar – wie jedes Jahr – alle Dämme. In Italien ist die Zahl der ankommenden Bootsmigranten stark gestiegen. Allein auf der kleinen Insel Lampedusa gingen mehr als 1000 Menschen an Land. Erst vor einer Woche erreichten mehrere hundert Flüchtlinge Sizilien.
Allein auf den ersten zwei Booten, die vor der Küste Lampedusas gesichtet wurden, waren mehr als 400 Menschen. Danach folgten fünf weitere Boote mit Migranten an Bord, berichten der italienische Staatssender RAI und die Tageszeitung „La Repubblica“. Insgesamt sind allein am Sonntag mehr als 1400 Migranten auf der kleinen Mittelmeerinsel angestrandet.
Die Wucht der afrikanischen Massenmigration auf Europa ist weiterhin ungebrochen und nimmt offensichtlich mit zunehmend steigenden Temperaturen zu. Allein dieses Jahr sind es schon rund 11.000 Migranten – im selben Zeitraum letztes Jahr waren es „nur“ 4000 und im Jahr davor nur etwas mehr als 800, welche die italienische Insel als Einfallstor für die EU – sprich Deutschland – nutzen. Wie die Welt berichtet, gilt der Seeweg über das Mittelmeer nach wie vor als eine der wichtigsten Routen für Migranten auf dem Weg nach Europa. Nach einer Zählung der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind fast 530.000 Menschen seit Anfang 2015 auf diesem Weg nach Italien gelangt, darunter etwa 6000 seit Jahresbeginn. Die Migranten stammen mehrheitlich aus muslimischen Ländern wie Tunesien, aus dem islamischen Bangladesch, gefolgt von weiteren islamischen Hochburgen wie Guinea, Ägypten oder dem Sudan.
Nach den Ankünften heute meldete sich der ehemalige Innenminister von der rechtskonservativen Lega, Matteo Salvini, zu Wort. Er forderte ein sofortiges Treffen mit Premierminister Mario Draghi, um die Diskussion über die Einwanderungsfrage wieder aufzunehmen.
Deutsche Mainstreammedien vergessen an dieser Stelle flächendeckend nicht zu erwähnen, dass der ehemalige italienische Innenminister Matteo Salvini sich vor Gericht verantworten muss. Weil er im Sommer 2019 dem italienischen Küstenwachenschiff „Gregoretti“ mit 116 sogenannten „Flüchtlingen“ an Bord tagelang die Einfahrt in einen Hafen verweigert hatte, wird ihm wahnwitzigerweise Amtsmissbrauchs und der Freiheitsberaubung vorgeworfen.
Aktuell wurden die selbsternannten Seenotretter von der NGO Sea-Watch festgesetzt. Die NGO wirft den italienischen Behörden vor, dass ihr Schiff mit einem Vorwand auf Sizilien festgesetzt würde. Die Sea-Watch 4 war am Montag mit mehr als 450 Migranten an Bord im Westen von Sizilien angekommen. Bei einer Kontrolle der „Sea-Watch 4“ seien zu viele Rettungswesten an Bord gefunden worden. Auch das Abwassersystem des Schiffes sei nicht für eine so hohe Anzahl von Geretteten ausgelegt, teilte die Behörde mit. Schiffe der sogenannten „Hilfsorganisationen“ werden immer wieder von den italienischen Behörden aus dem Verkehr gezogen.
Anfang März erhob die Staatsanwaltschaft der sizilianischen Hafenstadt Trapani Anklage gegen 21 „Seenotretter“. Die Ermittlungen gegen Mitglieder der Berliner NGO„Jugend Rettet“ sowie gegen „Save the Children“ und „Ärzte ohne Grenzen“ wurden nach Berichten der Tageszeitung „La Repubblica“ nach vier Jahren abgeschlossen. Im Fall einer Verurteilung drohen den „Rettern“ Höchststrafen von bis zu zwanzig Jahren Gefängnis. Die Staatsanwaltschaft wirft den „Seenotrettern“ vor, sich unter anderem über Lichtzeichen mit Schleusern verständigt und ihnen Rettungswesten ausgehändigt zu haben. Zehn der in Italien Beschuldigten sind Crewmitglieder des Rettungsschiffs „Iuventa“ von „Jugend rettet“, das die italienischen Behörden 2017 beschlagnahmten. Das Schiff hatte monatelang tausende Migranten, mehrheitlich vor den Küsten Libyens aufgenommen und an Schiffe der beiden anderen Hilfsorganisationen übergeben, die ihre Fracht dann in die EU, konkret nach Italien, brachten. (SB)