Nach Hallhuber und Bonita ist nun auch die traditionsreiche Adler Modemärkte AG dem Corona-Kahlschlag zum Opfer gefallen und musste Insolvenz anmelden. Die politisch Verantwortlichen lassen Adler jedoch am langen Corona-Arm verhungern und verweigern staatliche Hilfskredite.
Das Unternehmen bekomme aus der staatlichen Überbrückungshilfe III – dem zentralen Hilfsprogramm des Bundes – trotz unverschuldeter Finanzprobleme kein Geld, da es sich in einem Insolvenzverfahren befindet, so Vorstandschef Thomas Freude laut dem Nachrichtenportal n-tv.
Freude zufolge war Adler vor der Corona-Pandemie kerngesund. Man hatte keinerlei Bankverbindlichkeiten. Durch das staatlich verordnete Schließen der mehr als 140 deutschen Standorte habe Adler seit März 2020 allerdings rund 280 Millionen Euro Umsatz eingebüßt. Das Onlinegeschäft könne dies kaum auffangen, auch weil die Kernzielgruppe 50 plus lieber in einem Laden einkaufe als im Internet.
Das Bundeswirtschaftsministerium wollte „zu laufenden Prüfungen des Wirtschaftsstabilisierungsfonds keine Auskunft geben“, wie die Pressestelle des Ministeriums laut n-tv mitteilte. Auf Anfrage reagierte das Bundesfinanzministerium bislang nicht. Der Verband der Insolvenzverwalter Deutschlands (VID) kritisierte den pauschalen Ausschluss insolventer Unternehmen von den Corona-Hilfen: „Die Insolvenz ist ein Sanierungsinstrument“, sagte der Verbandsvorsitzende Christoph Niering. „Es gibt derzeit aber nur eine Politik der Vermeidung von Insolvenzen um jeden Preis.“
Merkels Corona-Beschränkungen zwingen auch mmer mehr Textilhändler in die Knie. Galeria Karstadt Kaufhof, Esprit und Sinn sind nur eine kleine Auswahl. Reihenweise haben bekannte deutsche Modehändler seit Beginn der Corona-Krise Rettung in Insolvenzverfahren suchen müssen. (SB)