Todesfälle nach Impfungen mit dem Astrazeneca-Vakzin haben die französische Justiz auf den Plan gerufen. Die Pariser Staatsanwaltschaft eröffnete nach Anzeigen von Hinterbliebenen vorläufige Ermittlungen wegen „fahrlässiger Tötung“ in drei Fällen.
Unter den Toten sind den Ermittlern zufolge zwei Frauen im Alter von 26 und 38 Jahren, die kurz nach der Impfung Thrombosen erlitten. Wie den Nachrichtendienst n-tv berichtet, starb in Nantes in Westfrankreich eine 26-jährige Medizinstudentin, deren Leiche nun untersucht werden soll.
In Toulouse im Südwesten des Landes starb eine 38-jährige Sozialarbeiterin an Blutgerinnseln im Hirn. Auch einem dritten Fall im Pariser Raum geht die Staatsanwaltschaft nach. Der Opferanwalt Etienne Boittin sprach von insgesamt rund 15 ungeklärten Todesfällen in Frankreich.
Nachdem Anfang April ein 63-Jähriger in Ostfrankreich nach einer Impfung mit dem Coronavakzin von Astrazeneca an multiplen Thrombosen gestorben ist, haben die Angehörigen Anzeige wegen fahrlässiger Tötung erstattet.
In Großbritannien sind rund 32 Todesfälle von Blutgerinnseln gemeldet worden. Das teilte die britische Arzneimittelbehörde MHRA in einem Bericht mit. Dort sind nach vorläufigen Erkenntnissen insgesamt 168 Fälle von Blutgerinnseln im Zusammenhang mit der Corona-Impfung des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca aufgetreten. Unter den 168 Blutgerinnsel-Fällen waren laut der Behörde 77 Fälle von Sinusvenenthrombosen. Das Durchschnittsalter der Betroffenen lag demnach bei 47 Jahren. Bei den weiteren 91 Fällen handelte es sich demnach um andere „schwerwiegende thromboembolische Ereignisse“ wie etwa Thrombozytopenien. Das Durchschnittsalter der Betroffenen dabei lag demnach bei 55 Jahren.
Zeitgleich wurden in Deutschland 31 Verdachtsfälle von Hirnvenenthrombosen nach einer AstraZeneca-Impfung gemeldet, wie das Paul-Ehrlich-Institut ebenfalls Anfang April berichtete. (SB)